Abgelegene irische Gemeinde überlebte ein Jahrtausend Umweltveränderungen

Eine abgelegene Gemeinschaft in Irland war anpassungsfähig genug, um ein Jahrtausend der Umweltveränderungen zu überstehen. Dies geht aus einer Studie von Gill Plunkett und Graeme Swindles von der Queen’s University Belfast in Nordirland (Großbritannien) hervor, die am 27. April 2022 in der Open-Access-Zeitschrift PLOS ONE veröffentlicht wurde.

Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass Gesellschaften in der Vergangenheit durch Umweltveränderungen stark beeinträchtigt wurden. Dazu gehören der Klimawandel, Naturkatastrophen und andere dramatische ökologische Veränderungen, die zu Ernährungskrisen, Epidemien und anderen Katastrophen führten. Es ist jedoch schwieriger, die langfristigen Auswirkungen von Umweltstörungen zu bestimmen. In dieser Studie untersuchen die Autoren die Veränderungen der Umwelt und der Lebensgemeinschaften während der tausendjährigen Besiedlung des Antrim-Plateaus im Norden Irlands.

In dieser Studie wurde ein Torfkern analysiert, der die Umweltveränderungen des letzten Jahrtausends an einem Ort namens Slieveanorra aufzeichnet. Anhand von Daten aus Mikroben, natürlichen Pflanzen und Kulturpflanzen schlossen die Autoren auf Veränderungen der Umwelt und der menschlichen Besiedlung und stellten anhand von Ascheschichten, organischen Überresten und historischen Berichten eine Feindatierung fest. Ihre Aufzeichnungen lieferten keine Beweise für eine langfristige Unterbrechung der menschlichen Besiedlung aufgrund von Umweltveränderungen.

Diese Ergebnisse spiegeln eine Gemeinschaft wider, die in der Lage war, den Auswirkungen von Umweltveränderungen entweder zu entgehen oder sich schnell zu erholen. Diese überraschende Widerstandsfähigkeit bei einer relativ weit entfernten Besiedlung war wahrscheinlich das Ergebnis sozialer Faktoren – wie landwirtschaftliche und Handelspraktiken -, die die Gemeinschaft flexibel und anpassungsfähig machten. Die Autoren weisen darauf hin, dass nicht alle menschlichen Gemeinschaften gleich auf Umweltveränderungen reagieren, und dass diese Unterschiede weitgehend mit den sozialen Bedingungen der jeweiligen Bevölkerung zusammenhängen. Das Verständnis dieser Komplexität ist der Schlüssel zum Verständnis der Bedingungen, die Gemeinschaften angesichts des Umweltwandels anfällig für einen kulturellen Zusammenbruch machen.

Die Autoren fügen hinzu: “Irlands Hochland erscheint heute unfruchtbar, aber es wurde jahrhundertelang bewohnt und bewirtschaftet, trotz Klimawandel, Hungersnöten und Pest.”

Datum: April 27, 2022
Quelle: PLOS


Journal Reference:

  1. Gill Plunkett, Graeme T. Swindles. Bucking the trend: Population resilience in a marginal environmentPLOS ONE, 2022; 17 (4): e0266680 DOI: 10.1371/journal.pone.0266680

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