Emmanuel Macron kündigt zusätzliche 1,9 Milliarden Euro für die Wasserstoffindustrie an

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Diese Milliarden kommen zu dem bereits bestehenden Sieben-Milliarden-Euro-Plan zum Ausbau dieser Industrie hinzu.

“Mit dem Plan ‚France 2030‘ werden wir zusätzliche Kredite in Höhe von 1,9 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, um die Entwicklung eines Wasserstoffproduktionssektors in Frankreich zu fördern”, kündigte Emmanuel Macron am Dienstag, dem 16. November, bei einem Besuch des Standorts Genevia in Béziers in der Region Hérault an.

Dieses von der französischen Atomenergiekommission (CEA) und der Schlumberger-Gruppe, einem weltweit führenden Technologielieferanten für die Energiewirtschaft, gegründete Unternehmen wird kohlenstoffneutralen Wasserstoff mit Hilfe eines von der CEA entwickelten Elektrolysemodells herstellen. Diese Tätigkeit wird letztendlich 500 Arbeitsplätze an einem Industriestandort schaffen, der bisher für die Verarbeitung von Erdölprodukten genutzt wurde.

Die von Präsident Emmanuel Macron angekündigten zusätzlichen 1,9 Mrd. Euro werden speziell für die Entwicklung von Technologien zur Herstellung von kohlenstofffreiem Wasserstoff verwendet. Sie kommen zu dem Sieben-Milliarden-Euro-Plan hinzu, der die Entwicklung des Sektors durch die Finanzierung von Projekten unterstützen soll. Nach Angaben des Elysée-Palasts wurden bereits 77 Anträge für Finanzierungen eingereicht.

Vermeidung der Emission von 6 Megatonnen CO2
Die Exekutive will Frankreich bis 2030 zu einem der europäischen Marktführer in der Wasserstoffproduktion machen und verfolgt dabei ein doppeltes Ziel: die Vermeidung des Ausstoßes von 6 Megatonnen CO2, was den Emissionen der Stadt Paris entspricht, und das Erreichen einer Wasserstoffproduktionskapazität von 6,5 Megawatt, was der Leistung von 5 bis 6 Kernreaktoren entspricht. Der Elysée hofft auf die Schaffung von 50.000 bis 100.000 Arbeitsplätzen, vorausgesetzt, die Tätigkeit ist nachhaltig. In Frankreich sollen fünf Produktionsstätten, so genannte Gigafactories, entstehen.

Der erzeugte Wasserstoff wird zur Dekarbonisierung der Schwerindustrie eingesetzt, insbesondere in Stahlwerken und Zementwerken, wo er die Verwendung fossiler Brennstoffe ersetzen soll. Er könnte auch als Kraftstoff für öffentliche Verkehrsmittel, Lastwagen, den Luft- und Seeverkehr sowie Züge verwendet werden. Bis 2050 wird Wasserstoff als die zweitwichtigste kohlenstofffreie Energiequelle nach der Elektrizität angesehen.

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