Frankreich führt Verbot von Gasheizungen in Privathäusern und Wohnungen ein

Im Rahmen der Bemühungen um energieeffizienteren Wohnraum verbietet Frankreich Gasheizkessel in neuen Wohngebäuden

Aufgrund der französischen Umweltvorschriften ist es ab Anfang 2022 faktisch unmöglich, in einem neu gebauten Haus einen Gasheizkessel zu installieren. Diese Regelung gilt für alle, die ab dem 1. Januar 2022 eine Baugenehmigung beantragt haben. Vorerst gilt diese Regelung nur für Neubauten, nicht aber für Renovierungsprojekte oder den Austausch bestehender Heizungsanlagen.

Ziel dieser Regelung ist es, die Treibhausgasemissionen zu verringern.

Das Gesetz setzt die maximalen CO2-Emissionen von Haushaltsheizungen auf 4 kg pro Jahr fest – ein Grenzwert, der von jedem Gaskessel schnell überschritten würde. In Gebieten jedoch, in denen eine neue Gasversorgung vor Januar 2022 genehmigt wurde, können diejenigen, die vor Ende 2023 einen Antrag auf Baugenehmigung stellen, weiterhin auch Gaskessel installieren. Für neu errichtete Kollektivwohnungen – z. B. Wohnblocks – werden schrittweise Emissionsgrenzwerte eingeführt. Die Beschränkungen für Kollektivwohnungen werden zu einem Quasi-Verbot von Gaskesseln ab dem 1. Januar 2025 führen. Gaskessel dürfen nur noch in einem Hybridsystem, zum Beispiel mit einer Wärmepumpe und bei extremer Kälte eingesetzt werden. Auch neu gebaute Büros und Bildungseinrichtungen (Grund- und weiterführende Schulen) müssen der neuen Verordnung entsprechen, wenn ein Antrag auf Baugenehmigung nach dem 1. Juli 2022 gestellt wird.

Welche Alternativen gibt es?

  1. Wärmepumpen
  2. Solarenergie: Die Solarenergie wird immer effizienter, leistungsfähiger und kostengünstiger, ist aber immer noch teurer als ein Gaskessel oder eine Wärmepumpe
  3. Heizung mit Biomasse: Biomasseheizungen funktionieren im Allgemeinen durch die Verbrennung von nachwachsenden Rohstoffen wie Holz (Pellets)

Finanzierung von Renovierungen

Die französische Regierung bietet derzeit eine Reihe von staatlich geförderten Programmen, die helfen sollen, ökologische Renovierungen eines Hauses zu finanzieren.

Wer eine Immobilie in Frankreich als Hauptwohnsitz bewohnt, kann über das Programm MaPrimeRenov’ beträchtliche Summen – bis zu 10.000€ – für die Renovierung eines Hauses erhalten, um es energieeffizienter zu machen. Das Geld kann für Isolierung, Heizung, Belüftung und Energieverbesserungen von Häusern verwendet werden.

Hausbesitzer können auch zinslose Darlehen in Anspruch nehmen, die als éco-PTZ bezeichnet werden. Diese Darlehen von bis zu 50.000€ sollen bis mindestens Ende 2023 bereitgestellt werden. Die Darlehen werden von normalen Banken ausgegeben und vom Staat garantiert. Einer der Vorteile der éco-PTZ-Darlehen ist, dass es keine Einkommensgrenzen gibt. Antragsteller müssen lediglich Eigentümer der Immobilie sein und die Immobilie mindestens zwei Jahre alt.

Zu den Arbeiten, die mit einem éco-PTZ bezahlt werden können, gehören die Dämmung von Dächern, Wänden, Fenstern und Türen sowie der Einbau einer Heizung, die mit erneuerbaren Energien betrieben wird.

Die Regierung rät, bei allen Renovierungsarbeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz zunächst die Immobilie zu isolieren, bevor neue Heizsysteme installiert werden.

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