Wetter: Frühe Dürre beunruhigt in grossen Gebieten Frankreichs

Es ist erst April und schon macht sich die Trockenheit in mehreren Regionen Frankreichs bemerkbar. In welchem Zustand befindet sich der Grundwasserspiegel im Vergleich zu den vergangenen Jahren?

Laut dem Bureau de recherches géologiques et minières (BRGM), dem nationalen geologischen Dienst, liegt der Grundwasserspiegel fast überall unter dem Normalwert, außer in der Île-de-France, der Normandie, Savoyen und einem Teil der Pyrenäen sowie in den Departements Aude und Hérault. Diese Gebiete sahen zu Beginn des Jahres etwas mehr Niederschlag oder sind durch tiefere Grundwasservorkommen versorgt, aber überall sonst sind die Wasservorräte für einen April sehr niedrig. Tatsächlich hat es zwischen Oktober und März, der effektivsten Zeit, um das Grundwasser wieder aufzufüllen, nicht ausreichend geregnet.
Besonders besorgniserregend ist die Situation in den Regionen Provence-Alpes-Côte d’Azur, Vendée, Charente-Maritime und im Grand Est.

En effet, en cette mi-avril (moitié du printemps météorologique) la sécheresse des sols superficiels est particulièrement marquée dans le Sud-Est, et notamment en région PACA. pic.twitter.com/K91zDfNdGK

— Météo-France (@meteofrance) April 19, 2022

Es ist schwer vorstellbar, wie sich der Trend umkehren könnte, denn Météo France sagt bis Juni Zeiten voraus, die wärmer und trockener als normal sind. Und selbst wenn es jetzt zu regnen beginnen würde, würde das Wasser, abgesehen von außergewöhnlichen Niederschlägen, von der Vegetation aufgefangen und nicht in den Untergrund versickern können, erklärt die Hydrologin Emma Haziza, die nicht ausschließt, dass es schon ab Mai (statt wie üblich im Juli) zu vermehrten Wassereinschränkungen kommen könnte. Neben den Schwierigkeiten bei der Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen befürchten Fachleute auch große Waldbrände in Südfrankreich in diesem Sommer.

Wassermangel sehr früh im Jahr
Es besteht die Gefahr, dass solche Dürreprobleme in den kommenden Jahren immer häufiger auftreten werden. Der Klimawandel hat zu längeren regenfreien Perioden geführt und Hydrologen stellen bereits seit fünf Jahren fest, dass die Grundwasserreserven schon im Frühjahr knapp werden.

Auch die steigenden Temperaturen können den Wasserkreislauf verändern, indem sie die Verdunstung von Regenfällen fördern und mehr Wasserdampf in die Atmosphäre abgeben. Wasserdampf ist allerdings auch ein Treibhausgas, was zu einem Teufelskreis führen kann. Daher ist es dringend erforderlich, dass wir in den kommenden Jahren lernen, Wasser besser im Boden zu binden.

Der Beitrag Wetter: Frühe Dürre beunruhigt in grossen Gebieten Frankreichs erschien zuerst auf Nachrichten.fr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.